Aktuelles
Women Connect 2024
Ein Abend für starke Frauen in der Medizin
Das Frauenreferat der Ärztekammer Wien hat wieder einmal gezeigt, wie wichtig der Austausch unter Kolleginnen ist – und lud zu einem besonderen Abend ausschließlich für Ärztinnen ein.
Diesmal stand das Thema „Frauen in der Chirurgie“ im Mittelpunkt. Ich hatte die große Ehre, als Podiumsgast eingeladen zu sein – eine Gelegenheit, die ich sehr geschätzt habe.
Als Chirurgin in Leitungsposition und Mutter von zwei Söhnen gab es viele Aspekte, über die ich sprechen konnte – beruflich wie persönlich. Ich hoffe, ich konnte damit auch andere Kolleginnen ermutigen und bestärken.
Ein besonders spannender Diskussionspunkt:
Sind Frauen oder Männer die besseren Operateur:innen?
Internationale Studien zeigen, dass Operationsergebnisse bei Chirurginnen mitunter sogar besser ausfallen. Natürlich müssen solche Ergebnisse differenziert betrachtet werden. Aber eines ist klar: Gute Chirurgie kennt kein Geschlecht. Frauen sind hervorragende Operateurinnen – und das sollte auch genauso gesehen werden.
Es war ein Abend voller Austausch auf Augenhöhe, kluger Gedanken und ehrlicher Einblicke. In einer Atmosphäre, die von Respekt, Miteinander und echter Inspiration geprägt war.
Und es macht einfach Freude zu sehen, dass sich die Menschen in Wien auf ein starkes Team an engagierten, kompetenten und leidenschaftlichen Ärztinnen verlassen können.

Julius-Springer-Preis für Gefäßmedizin 2023
Innovation trifft Gefäßmedizin – individuelle Stentgrafts für komplexe Aortenaneurysmen
Seit 2018 beschäftige ich mich intensiv mit der Frage, wie man Stentgraft-Prothesen bei komplexen Aortenaneurysmen noch präziser und individueller für den einzelnen Patienten planen kann. Eine Herausforderung, die höchste Genauigkeit verlangt – und gleichzeitig großes Potenzial birgt, die Behandlungsergebnisse nachhaltig zu verbessern.
In diesem Zusammenhang entstand eine spannende Kooperation mit Kolleg:innen aus Frankreich, die eine digitale Planungsmethode nutzen, wie sie ursprünglich in der Luftfahrt- und Automobilindustrie entwickelt wurde. Gemeinsam haben wir diese Technik für die Gefäßchirurgie weiterentwickelt und in einer multizentrischen Studie umfassend evaluiert.
Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit konnte ich in einem renommierten gefäßchirurgischen Fachjournal veröffentlichen. Darüber hinaus habe ich einen Übersichtsartikel für die Zeitschrift „Gefäßchirurgie“ (Springer Verlag) verfasst, der 2022 zur besten Originalarbeit des Jahres gewählt wurde.
Im September 2023 durfte ich dafür den Julius-Springer-Preis für Gefäßmedizin in Osnabrück entgegennehmen – eine große Ehre, die ich mit all den engagierten Kolleginnen und Kollegen teile, die dieses Projekt mitgetragen und möglich gemacht haben.

Champions League 2023
Chirurgische Championsleague – Team Ost holt den Sieg nach Wien!
Im Rahmen des Jahreskongresses der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie in Salzburg findet jedes Jahr ein besonderes Highlight statt: die sogenannte „Championsleague“.
In diesem spannenden Format treten Teams aus ganz Österreich – bestehend aus je drei Chirurg:innen – gegeneinander an.
Gemeinsam gilt es, komplexe klinische Fälle zu analysieren, zu diskutieren und überzeugende Lösungswege zu präsentieren. Bewertet wird nicht nur die fachliche Qualität, sondern auch die Teamarbeit und Präsentation – das Publikum und eine Fachjury stimmen ab.
Beim Kongress 2023 hatte ich die große Freude und Ehre, Teil des Teams Ost zu sein – gemeinsam mit Prof. Dr. Philipp Riss und Prof. Dr. Oliver Strobel.
Und: Wir konnten die Jury und das Publikum überzeugen – und holten den Pokal nach Wien!
Ein großartiger Moment und eine schöne Bestätigung für interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem Niveau.


Habilitation 2023
Medizin verstehen – nicht nur erlernen
Schon zu Beginn meines Studiums war mir klar: Ich möchte die Medizin nicht nur erlernen, sondern wirklich begreifen – in ihrer Tiefe verstehen und kritische Fragen an die Wissenschaft stellen.
Meine wissenschaftliche Laufbahn begann 2005 am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, wo ich mich intensiv mit dem Thema Metastasierung beschäftigte.
Ein Jahr lang konnte ich mich dieser Forschungstätigkeit in Vollzeit widmen, anschließend mehrere Jahre studienbegleitend. Im Jahr 2010 schloss ich meine Promotion zu diesem Thema erfolgreich ab.
Parallel dazu sammelte ich bereits im Studium erste operative Erfahrungen – und entdeckte dabei meine Faszination für die Chirurgie. Nach der Approbation begann ich meine Facharztausbildung für Allgemein- und Gefäßchirurgie am Lehrkrankenhaus Ludwigsburg in Baden-Württemberg.
2015 führte mich mein Weg nach Wien, an die renommierte Abteilung für Gefäßchirurgie am Wilhelminenspital (heute Klinik Ottakring). Neben der operativen Tätigkeit widmete ich mich hier auch wissenschaftlichen Fragestellungen zur endovaskulären Aortentherapie, insbesondere der individuellen Planung von Stentgraft-Prothesen bei komplexen Aneurysmen.
Im Oktober 2023 durfte ich schließlich einen besonderen Meilenstein erreichen: Ich wurde als erste Frau an der Medizinischen Universität Wien im Fach Gefäßchirurgie habilitiert und habe in diesem Zuge eine Gastprofessur angetreten.

Das Foto entstand direkt nach der erfolgreichen Präsentation meines Habilitationsprojektes an der Medizinischen Universität Wien.